Heute ging es die ersten 2 Etappen des Eifelsteigs von Kornelimünster über Roetgen nach Monschau. 6 Stunden und 32km heute zum Einstieg. Leider hat uns ein Guss auf den letzten 4km erwischt, so dass wir komplett durchnässt in der Pension ankamen. Das Fasten funktioniert bisher gut,wenn man genug trinkt...
6.6.22
Die heutige Etappe war wahrscheinlich die härteste auf der Tour. 40km, 1280 Höhenmeter und über 48700 Schritte. Paula hat super durchgehalten. Wir sind zwar Mittags wieder komplett in einen Regenguss geraten, konnten uns dann aber in Einruhr trocknen. Ich habe ja seit 5Tagen nichts mehr gegessen und hatte großen Respekt vor dem heutigen Tag, aber es hat geklappt und ich werde morgen auf jeden Fall weiter fasten und versuchen die 100km im Fasten Wandern voll zu machen. Wenn es geht werde ich auch weitermachen, ich entscheide von Tag zu Tag.
7.6.22
Heute ging es von Gemünd nach Blankenheim, 38km und 770 Höhenmeter. Ein deutlich angenehmeres Höhenprofil als gestern! Deshalb haben wir für die gesamte Strecke nur 7 Stunden gebraucht. Und wie jeden Tag bisher der Regenguss 2km vor dem Ziel. Heute waren es 45700 Schritte. Und: ich bin in den drei Tagen über 100km gelaufen ohne was zu essen, genau 110km! Ein Wermutstropfen: die letzten 5km heute hatte ich plötzlich Schmerzen im unteren Schienbeinbereich, wie bei einer Tendinitis, ich hoffe, es beruhigt sich bis morgen...
8.6.22
64 Kilometer, 552 Höhenmeter, 3:13 Stunden
Heute zum ersten Mal Frühstück im Hotel, weil ich erst um 7:30 Uhr los mußte. Ich fuhr schon bei leichtem Regen los. Der wurde dann zum Dauerregen mit Gegenwind. Trotzdem war meine Stimmung gut, denn es waren ja nur 64 Kilometer zu bewältigen. Mein Navi zeigte 3 Steigungen mit insgesammt 400 Höhenmetern. In wirklichkeit waren es aber 5 Steigungen mit über 500 Höhenmetern. Und dann wurde der Radweg auch noch zur Gravelstrecke. Aber all das machte nichts, denn ich hatte genug Zeit eingeplant und mich konnte an dem Tag nichts davon abhalten nach Weil am Rhein zu rollen. Notfalls wäre ich es auch gelaufen... Und so saß ich um 11.30 Uhr am Bahnhog in Weil am Rhein und wartete auf meinen Zug zurück
Nach 1070 Kilomtern, 50 Stunden auf dem Rad und 4500 Höhemetern war meine Fahrt durch Deutschland zuende!
195 Kilometer, 527 Höhenmeter, 8:40 Stunden
172 Kilometer, 803 Höhenmeter, 7:53 Stunden
145 Kilometer, 881 Höhenmeter, 7 Stunden
Als ich am gestrigen Tag im Hotel ankam, war es schon 20:30 Uhr, weil ich ja noch den Regen aussitzen mußte. Deshalb war ich froh, daß das Hotel ein Restaurant hatte, das noch geöffnet war. Also schnell geduscht und ins Restaurant. Das Essen war gut, aber es war gehobene Küche, die nur bedingt für einen ausgehungerten veganen Radfahrer gedacht war. So bin ich hungrig ins Bett.
Die Strecke heute: Gevelsberg - Bergisch Glattbach - Bonn - Bad Honnef - Bad Breisig - Koblenz
Heute morgen um 6Uhr los und in den ersten 2 Stunden 850 Höhenmeter gehabt. Ich werde nie mehr ein Hotel bei einer Fahrradtour buchen, das in einer Stadt liegt, die Berg im Namen hat... Und noch dazu waren die Beine leer, und mit ihnen die Kohlehydratspeicher. Leider kam auch erst nach zwei Stunden die erste Tankstelle, aber dort habe ich mich mit allem was essbar war eingedeckt. Unter anderem mit (nicht-veganem) Schokodrink, der aber dafür gleich den Blutzuckerspiegel angehoben hat.
Dann ging es Richtung Bergiisch Glattbach und von dort aus nach Bonn, ide Strecke wurde flacher und nach einer Fährfahrt über die Sieg und Brücke über den Rhein, nur noch am Rhein entlang nach Koblenz. Das war dann Genussfahren. In Koblenz habe ich mich mit meiner Tochter und ihrem Freund getroffen und wir waren bei einem guten Italiener, so dass ich mein Kaloriendefizit mal etwas ausgleichen konnte. Insgesamt also sehr positiv der Tag heute. 150km und heute mal 15 Stunden Regeneration. Ach übrigens : seit Sonntag 650km zurück gelegt.
145 Kilometer, 310 Höhenmeter, 7 Stunden
Es ging wieder morgens um 6:30 Uhr los. Morgens war das Wetter noch gut, etwas kühler als gestern. Aber dann wurde er zum Tag der Gewitter, ich bin 2x voll reingefahren, da hat auch die Regenkleidung nichts mehr gebracht. Zum Glück war mein Gepäck regendicht.
Aber der Reihe nach: die Tour führte mich von Stade über Bremervörde, Hambergen, Osterholz-Scharmbeck und Ritterhude über die Weser nach Lemwerder und weiter nach Cloppenburg, dem heutigen Tagesziel.
Morgens ging es sehr lange neben der B14 her, die von Stade Richtung Bremen führt. Was mich sehr erstaunt hat: die Bundesstrasse hat kaum Verkehr. Ich kenne keine Bundesstrasse in Baden-Württemberg, wo am Tag nur vereinzelt Autos oder Lastwagen fahren. Als Radfahrer natürlich sehr angenehm. Leider verdunkelte sich der Himmel zusehens, so dass ich mich regendicht verpackte. Dabei hatte ich neben dem Regenschutz für den Rucksack, eine Regenjacke und eine Regenhaube für den Radhelm. Diese Regenhaube war eine wirklich gute Investition, weil ich merklich trockener blieb. Auf eine Regenhose hatte ich im August verzichtet, so kalt wurde es zum Glück nicht.
Und dann hat sich beim ersten Guss mein Navi verabschiedet, ich habe es aber erst nicht gemerkt und mich prompt verfahren... Und dann mußte ich es auf Werkszustand zurück setzen, damit es wieder funktioniert. Zum Glück sind meine geplanten Strecken erhalten geblieben. Aber die Aktion hat mich fast eine Stunde gekostet. Was gab's noch? Ja, wieder eine Fährfahrt, diesmal über die Weser bei Bremen. Da war das Wetter wieder besser. Dann ging es über Feldwege weiter nach Cloppenburg, das ich gegen 16 Uhr erreichte. Heute waren es 145km und nur 5000 Kalorien...
172 Kilometer, 682 Höhenmeter, 7:41 Stunden
Im Februar fing ich an zu trainieren und erste kürzere Touren zu fahren. Ich habe ein Gravel Bike Trek Checkpoint AL5. Damit wollte ich die Tour angehen, um für jeden Untergrund gerüstet zu sein.
Leider kam dan Anfang März beim Skifahren eine Schenkelhals-Fraktur dazwischen. 3 Schrauben, 10 Wochen nicht belasten. Erst Anfang Mai konnte ich wieder aufs Rad. Den ursprüngliche Termin für die Tour Ende Juni konnte ich vergessen. Alle rieten mir ab, es dieses Jahr auch nur zu versuchen. Ich nahm mir trotzdem eine Woche Urlaub im August...nur für den Fall, dass ich doch schnell wieder auf die Beine komme. Und was soll ich sagen, ich wurde zusehens fitter und die Planung für August konnte konkret werden.
Wie trainiert man für so eine Tour? Ganz ehrlich: man kann das nicht trainieren. Eine Grundfittness muß vorhanden sein und ich bin natürlich an einzelnen Tagen auch mal 130km gefahren, um mich an die Stunden auf dem Rad zu gewöhnen. Aber Zeitlich war nicht mehr drin, als 60-100km 1-2x die Woche. Aber dann halt immer mir der mir möglichen maximalen Geschwindigkeit.
Deshalb war es auch ein großes Fragenzeichen, ob ich es schaffen werde 7 Tage lang 170km am Tag zu fahren. Mit Gepäck. Das hatte ich ja im Training auch nicht dabei....
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Von hier machte ich mich auf Richtung Dillingen an der Donau, meinem heutigen Tagesziel. Die Etappe war so angelegt, daß ich nur einmal durch eine Ortschaft gekommen bin, und zwar Syrgenstein. Ansonsten war ich auf Feld- und Waldwegen unterwegs. Viel Sonne und heute nur 43 km bis Dillingen, die ich ganz gut geschafft habe.
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Ich hatte mir einen Weg ausgesucht, der mich nach Waghäusel erst wieder in Stettfeld aus dem Wald bringt. Es war ein ruhiger und schöner Morgen. Ich hatte sogar ein Erlebnis mit einer Wildschweinrotte, die etwa 100m vor mir den Weg kreuzte. Ich habe sofort angehalten und mich nicht bewegt, um keine Aggression hervor zu rufen.
In Stettfeld bin ich dann weiter Richtung Oberöwisheim. Alles lief soweit gut, der Rucksack war nicht zu schwer und nichts hat gescheuert. Weiter gings nach Gochtsheim und Flehningen und schließlich Oberderdingen, wo ich gegen 10 Uhr meine erste Rast machte. In einer Bäckerei habe ich mich versorgt und auf dem Marktplatz in der Sonne gerastet. 3 Butterbrezeln und 1 Liter Apfelsaftschorle haben mich wieder auf die Beine gebracht. Bei der Wanderung habe ich mich jetzt zumindest vegetarisch ernährt, wenn ich nichts veganes gefunden habe.
Danach machte ich mich auf nach Sternenfels. Es wurde jetzt zu sehens wärmer und die Sonne brannte schon ganz gut. In Sternenfels angekommen, war es dann schon 13 Uhr und ich mußte bei voller Sonne 8km auf einer Landstraße nach Häfnerhaslach laufen. Zwar kam nur alle 5 Minuten ein Auto, es war aber trotzdem unangenehm und kein bisschen Schatten.
Ich bemerkte auch ein zunehmendes Brennen oberhalb des rechten Knöchels. Um 15 Uhr war ich dann in Häfnerhaslach und hatte bis dahin 48 km und 56000 Schritte hinter mir. Bis Sersheim wären es noch weitere 8 km, die ich dann aber nicht mehr gelaufen bin, sondern mit dem Bus und S-Bahn weiter nach Ludwigsburg ins Hotel.
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Zunächst das Wetter. Da ich Anfang Dezember laufen will, kann mich eigentlich alles erwarten, vom spätherbstlichen Wetter, über Dauerregen, bis Schneefall. Dafür sollte ich gerüstet sein. Hier kommt das gute alte Zwiebelschalenprinzip zum Einsatz. Ich habe 4 Schichten, die ich je nach Umständen kombinieren kann: winddichtes Funktionsshirt, Daunenweste, Winddichte Laufjacke und Regenjacke. Wenns sehr schlimm wird, dann alles übereinander...Als Hose habe ich nur eine Winterlaufhose, evtl ziehe ich eine Kurze Laufhose drunter.
Dann das Tageslicht: wenn ich 50km pro Tag zurücklegen will, dann heißt das von 7Uhr bis 17Uhr laufen. Und das heißt auch: eigentlich gibt es keine Pause, denn sonst gehe ich im Dunkeln. Trotzdem habe ich ein Stirnlicht dabei.
Dann stellt sich mir die banale Frage: wie finde ich meinen Weg? Ich will ja nicht auf (beschilderten) Landstraßen unterwegs sein. Früher hatte man ja Wanderkarten. Aber ich habe mich für eine modernere Variante entschieden. Ich habe mir für jeden Tag einen GPX-Track generiert, den ich auf das Smartphone geladen habe. Mit einer App (AlpinQuest) kann ich jetzt diesem Track folgen. So kann ich mir den besten Weg vorab suchen und ich hoffe es klappt mit der App. Ich werde keine Karte dabei haben.
Falls es nicht so klappen sollte, wie ich mir das vorgestellt habe (Wetter ist grausam, meine Beine machen nicht mit, oder etwas anderes passiert) dann habe ich auf der Tour auch die Möglichkeit teilweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln Teilstrecken abzukürzen. Ich werde also hoffentlich nicht hilflos in der Pampa stehen und nicht weiterkommen.
Meine Hotelübernachtungen habe ich auch schon gebucht, denn zu dieser Jahreszeit haben nicht alle Hotels offen und ich möchte ungern völlig fertig vor einem geschlossenen oder ausgebuchten Hotel stehen.
Eine Trainingswanderung habe ich auch schon hinter mich gebracht: 35km in 5,5 Stunden gewalkt. Danach war ich zwar echt fertig, aber ich war auch zu schnell unterwegs. Trotzdem bleibt eine gewisse Unsicherheit, weil die Strecke für mich schon grenzwertig ist und ich ja auch noch den Rucksack dabei habe.
Wir werden sehen.....
]]>Am Anfang stand der Entschluß dauerhaft abzunehmen. Und ich wollte keine Diät machen. Also stand eine Ernährungsumstellung an und ich hatte das Glück, daß meine Frau ebenfalls die Ernährung umstellen wollte. Eine Umstellung bedeutet aber nicht: ich esse ab jetzt mehr Geflügel statt Schweinefleisch, sondern: ich esse nichts mehr von dem, was ich gegessen habe, als ich übergewichtig war.
Für mich war es das Umstellen auf vorwiegend vegane Ernährung. Ich habe jetzt seit April 2015 kein Fleisch oder Wurst mehr gegessen, Milchprodukte und Eier ebenfalls (fast) nicht mehr. Wir probieren seitdem sehr viele neue Rezepte aus, im Kühlschrank und in der Küche sind jetzt andere Zutaten und wir lernen das Kochen neu.
Der zweite Effekt ist: das Gewicht ging runter. Natürlich habe ich gleichzeitig ein ordentliches Sportprogramm absolviert, aber ich habe auch schon vorher viel Sport gemacht, ohne das ich abgenommen hätte. Aber die vegane Ernährung und der Sport gaben dann den Ausschlag. Und die Fettpolster schmolzen nur so dahin. Ich habe zwischen 3-4 Kleidergrößen verloren, Hosen von 56 auf 48, T-Shirts von XXL auf M....
Und das Ganze ohne mich mit einer Diät zu kasteien, sondern mit Genuß am Essen. Und das Beste dabei: ich kann einfach so weitermachen. Eine Diät hat irgendwann einmal ein Ende, aber eine Ernährungsumstellung nicht. Ich habe auch weniger Angst davor, wieder zuzunehmen. Natürlich muß ich mein Gewicht kontrollieren, aber es hat bisher keinen Jojo-Effekt gegeben.
Nachtrag 2019: Ich halte mein Gewicht immer noch ohne Probleme und bin leistungsfähiger denn je. Die vegane Ernährung stellt sich weiterhin als Glücksfall für mich heraus. Es muß nicht für jeden so sein. Man kann die Ernährung auch auf andere Weise umstellen. Der wichtigste Punkt aber bleibt: man muß mit seinen Gewohnheiten brechen und neue Rezepte und neue Gewohnheiten lernen, nur dann hat man eine Chance sein Gewicht auf Dauer zu ändern.
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Weil wir aber nicht soviel Zeit hatten und noch was anderes sehen wollten, sind wir nach Tromso geflogen und haben uns dort eingeschifft und haben die Reise nach Süden gemacht, bis Bergen. Es war ein absolut tolles Erlebnis. Alleine schon die Ankunft in Tromso, das nördlich des Polarkreises liegt. Dort ging die Sonne nicht unter. Unser Schiff, die MS Nordlys, erreichte Tromso gegen 23:30Uhr, es war taghell.
Dann ging die Fahrt entlang der Küste nach Süden, mit eine Abstecher auf die Lofoten. Es sind grandiose Landschaften, die man sieht. Es war unser Glück, das das Wetter sehr gut war, es hatte zwar nur 15 Grad, aber es war weitgehend windstill und sonnig. Man konnt sich sehr oft auf den Sonnendecks aufhalten und die Landschaft geniessen.
Wann immer sich die Möglichkeit bot, sind wir runter vom Schiff und haben uns die Orte angesehen, unter anderem Svolvaer, Trondheim, Molde. Allerdings hat man nicht immer lange Zeit für die Landgänge, denn das Schiff ist ja ein Linienschiff und deshalb ständig unterwegs. Wir haben in diesen 3 Tagen Seereise über 1000km zurückgelegt.
Die Landschaften, die dabei an einem vorüberziehen sind sehr beeindruckend. Schließlich erreichten wir Bergen und verliessen das Schiff. Am nächsten Tag machten wir die Zugreise nach Oslo. In ganz Europa gibt es keine höher gelegene städteverbindende Bahnstrecke als die Bergenbahn zwischen Bergen und Oslo. Am eindrucksvollsten ist der Abschnitt, der über die Hardangervidda, Europas höchst gelegene Hochebene, führt. Der Bahnhof Finse ist mit 1.222 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Punkt der gesamten Strecke. Die Fahrt zwischen Oslo und Bergen dauert ungefähr sieben Stunden.
So erreichten wir Oslo und hatten hier noch 2 Tage um uns Hafen, Museen und Sehenswürdigkeiten, wie die Oper, auzuschauen, bevor es auf den Rückflug nach Frankfurt ging.
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Der Aufstieg zur Memminger Hütte war sehr anstrengend, aber schön. In dem Hochtal hat sich die wahre Geschichte der Geier-Wally zugetragen. Wir machten Rast an einem Wasserfall. Dort konnten wir unsere Trinkvorräte auffrischen, denn auch hier oben war es ziemlich warm und Schatten ist oberhalb der Baumgrenzer ja Fehlanzeige. Nach 3 Stunden erreichten wir die Memminger-Hütte. Bei strahlendem Sonnenschein. Dann duschen und raus auf die Terrasse. Die Memminger Hütte liegt in einem Hochtal, direkt daneben ist ein See und es führen mehrere hochalpine Routen zu ihr. Deshalb ist sie auch sehr frequentiert. An dem Abend war kein freier Schlafplatz mehr zu bekommen, wenn man nicht vorreserviert hatte. Zu essen gab's Gulasch oder Spaghetti mit Tomatensauce. Auf den Hütten wird deftig gekocht, aber es gibt auch immer ein vegetarisches Gericht. Auffällig für mich waren die vielen jungen Wanderer. Ich hatte eigentlich mit vielen Mittfünfzigern gerechnet, aber zu meiner Freude konnte ich feststellen, dass der Altersdurchschnitt deutlich niedriger lag. Sehr viele Gruppen und Paare waren deutlich unter dreißig.
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Ich startete um 6 Uhr. Es war sonnig, aber nur 11 Grad warm. Der erste Teil der Fahrt ging über Ubstadt-Weiher nach Kraichtal. Danach wurde es hügeliger. Aber ich kam gut voran. Gegen 9 Uhr steuerte ich einen Waldparkplatz an, weil es dort etwas Sonne hatte. Ich machte eine Trinkpause und fing aber an zu frieren. Deshalb ging es relativ schnell wieder aufs Rad. Aber ich hatte Glück, schon im nächsten kleinen Ort fand ich eine offene Bäckerei (und das am Feiertag). Also gleich zwei frische warme Brezeln geordert und eine Flasche Wasser und dann saß ich in der Sonne und ließ es mir schmecken. Manchmal passieren Dinge genau dann, wenn man sie braucht. Danach ging es weiter Richtung Eppingen und von dort aus nach Brackenheim. In Brackenheim waren praktisch alle Kreuzungen wegen Bauarbeiten gesperrt, so dass ich mich durchkämpfen musste, und wieder Zeit verlor. Dann ging es nach Bönnigheim und von dort aus nach Löchgau. Von Löchgau aus gab es einen wunderschönen Radweg nach Bietigheim. Dort war ich um elf Uhr und meldete mich bei meinen Eltern in Ludwigsburg für eine kurze Rast an. Von Ludwigsburg aus ging es dann um zwölf Uhr weiter nach Remseck. Dort erwartete mich wieder eine größere Steigung nach Waiblingen, danach ging es an der Rems entlang Richtung Schorndorf und dann nach Schwäbisch Gmünd. Gegen 16 Uhr war ich am Hotel in Schwäbisch Gmünd. Laut meinem GPS hatte ich 165km zurückgelegt, im Gegensatz zu Google, das für die Strecke 140km angegeben hatte. Aber wir kennen das mittlerweile ja schon. Google gibt die Strecken für Räder wohl gleich, wie für Autos, aber man fährt auf dem Rad doch mehr Kilometer. In Schwäbisch Gmünd habe ich mir dann abends ein Wiener Schnitzel und Salat gegönnt. Das Wetter meinte es gut mit mir an dem Tag, ich hatte fast immer Sonne.
Zweiter Tag, von Schwäbisch Gmünd nach Augsburg
Am zweiten Tag meinte es das Wetter nicht so gut mit mir. Am Morgen schon Regen und 12 Grad. Also erstmal ausgiebig gefrühstückt. Aber leider hörte es nicht auf zu regnen, so dass ich dann starten musste. Erst wollte ich Richtung Aalen, aber dann sah ich einen Weg Richtung Heidenheim. Allerdings ging der erstmal richtig hoch. Nach Barthlomä. Also Regen, Kälte und nur Bergauf. Der Rucksack wurde immer schwerer. Ich musste mehrfach Pause machen und ich kam einfach nicht voran. Um 9 Uhr hatte ich grade mal 37km zurückgelegt. Da kamen mir erste Zweifel, denn ich musste laut Google 120km schaffen. Ich kämpfte mich weiter voran und endlich ging es bergab nach Heidenheim. Von dort aus dann nach Giengen auf einem toll ausgebauten Radweg. Von Giengen dann nach Gundelfingen und Lauingen an der Brenz entlang. Am zweiten Tag rettete mir eine Grosspackung Tropi Frutti 400g das Leben. Immer wenn nix mehr ging, wurde angehalten und eine Ladung Gummiteile verspeist. Immer wenn die Muskeln völlig fertig waren, durch die Kalorien aus den Tropi frutti ging es weiter, ich bilde mir ein tatsächlich zu spüren, wie die Energie zuruckkam. In Lauingen ging es dann über die Donau Richtung Holzheim. Dann nahm ich (leider) den Radweg nach Altenmünster, der zunächst wieder einen Berg hochging und dann in den Wald. Dort wurde aus dem geteerten Radweg ein schlammiger Waldweg. Ich kam fast nicht mehr voran. Fluchend und schimpfend kämpfte ich mich voran. Ich brauchte über eine halbe Stunde für 4 Kilometer! In Altenmünster angekommen, nahm ich mir vor, nie mehr einen Radweg zu benutzen. Mein Rad war völlig verschlammt und verdreckt. Aber ich musste weiter. Von Altenmünster über Werden nach Adelsried. Dort gab es dann einen genialen direkten Radweg nach Neusäß. (ja, meine Vorsätze haben nicht lange gehalten.) Übrigens war ich ab Altenmünster im Kreis Augsburg angekommen, was mir dann doch zusätzlichen Schwung verlieh. Ab Neusäß war es dann nur noch ein Katzensprung bis Augsburg, wo ich nach 125km und gegen 15:30 Uhr ankam. Also war ich an 2 Tagen knapp 300km gefahren.
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http://www.alpinschule.de/alpenueberquerung/oberstdorf-meran/index.php
Die erste Trainingseinheit war ein Walk auf den Kalmit, 600m Höhe, den wir in knapp einer Stunde gemeistert haben, ansonsten bleibt nur das Training hier:
http://connect.garmin.com/modern/activity/651848558
Aber ich bin ganz zuversichtlich, ich muß mich nur regelmässig aufraffen, die Strecke zu laufen....
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Was waren Fehler: ich habe unterschätzt, das man doch deutlich mehr Strecke in der Realität zurücklegt, als virtuell geplant sind. Ich habe mein Pensum zu hoch angesetzt. Zu wenig Zeit und Kraftreserven eingeplant. Ich habe am Anfang zuwenig getrunken und konnte den Flüssigkeitsverlust erst nach 2 Tagen wirklich ausgleichen.
Was war gut: meine Durchschnittsgeschwindigkeit hatte ich realistisch eingeschätzt, der Rucksack war perfekt. Ich habe meine Kräfte realistisch eingeschätzt, zum einen, um tatsächlich anzukommen, zum anderen um auf den Zug umzusteigen, bevor ich in einer Notambulanz liege.
Der Zug fuhr um 9 Uhr ab und kurz nach 10 Uhr war ich in Basel. Dort wieder eine Nummer gezogen und gewartet, dann wieder ein hilfbereiter Beamter, der eine Verbindung suchte. ICEs nehmen keine Fahrräder mit und die beiden ECs, die um 12:30 Uhr und 14:30 Uhr fahren sollten, hatten volle Reservierungslisten. Er riet mir dann, es vielleicht im badischen Bahnhof zu versuchen, oder das Rad nachschicken zu lassen. Ich entschied mich zum badischen Bahnhof zu fahren.
Also einmal durch Basel radeln. Dann wieder: Nummer ziehen und am Schalter warten. Diesmal eine sehr nette Dame, die ebenfalls nur die vollen Reservierungen bestätigte, aber mir eine Verbindung über Singen (Hohentwiel) -das liegt am Bodensee- anbot, wo ich mein Fahrrad mitnehmen konnte, aber erst gegen 19 Uhr in Karlsruhe eintreffen würde. Dann kam ihr die Idee, mir einfach ein Ticket zu verkaufen und das Zugpersonal entscheiden zu lassen, ob sie mich mitnehmen.
So machten wir es dann und ich hatte Glück, die Fahrrad-Stellplätze im Zug waren nicht voll besetzt und ich konnte mitfahren. So erreichte ich um 14:10 Uhr Karlsruhe und um 15 Uhr wieder Hockenheim.
Alles gesund, keine menschlichen oder technischen Ausfälle. Nur die ein oder andere Umplanung.
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Die gut beschilderten Radwege führten mich Richtung Baden und Wettingen und dann weiter nach Zürich. Zwischendurch wechselte ich ein paar Fränkli um an den Tankstellen was zu trinken zu kaufen. In Regensdorf rastete ich bei einem Coop und hatte dann nur nach eine Stunde Fahrt vor mir.
Als ich in die Nähe von Zürich kam wurde die Beschilderung der Radwege schlechter und ich musste mich die letzten paar Kilometer durchfragen. Aber die Schweitzer sind sehr freundlich, egal ob Rentner mit Hund oder Bauarbeiter, alle versuchten mir auf meinem "Velo" weiterzuhelfen. Dann noch den Hoeng hoch und es war geschafft. Ich war bei meinen Freunden eingetroffen.
Ich radelte nach dem Frühstück also zum Bahnhof in Lahr und kaufte mir das Ticket. Ich wunderte mich noch, warum soviel los war, dann kam kurz darauf die Durchsage, dass wegen einem Stellwerk-Fehler heute kein Zug fahren würde. Es würden Busse eingesetzt. So eine Sch.... e!
Aber ich hatte ja ein Transportmittel. Also los nach Freiburg. Dort kam ich gegen halb elf an und es war schon wieder mörderisch heiss! Der nächste Zug nach Basel fuhr erst nach 12 Uhr, so dass ich frühestens gegen 13 Uhr in Basel sein würde und dann noch 80km nach Waldshut - Tiengen, das war zuviel. Wieder einmal drohte mein Plan zu scheitern. Glücklicherweise kam ich auf die Idee komplett neu zu disponieren. Wenn ich mit dem Zug zum Schluchsee fahre, dann wären es noch 40km bis Waldshut. Nächster Zug 11Uhr. Die Dame von der Bahn war sehr nett und erstattete mir das nicht benutzte Ticket und verkaufte mir eins nach Seebrugg. So fuhr ich kurz darauf mit der 3-Seenbahn in den Schwarzwald.
In Seebrugg angekommen ging ich auf die B500, die einen schönen Radweg parallel hat. Zumindest die erste halbe Stunde waren keine Steigungen. Ich wollte nicht den gleichen Fehler wie gestern machen und hielt bald an einer Tankstelle um meine Flüssigkeitsvorräte aufzufüllen. Der Verkäufer meinte ich hätte eine Steigung von etwa 3km vor mir und auch der Radweg wäre hier zu Ende. Ich fuhr also los und fand kurz darauf ein Schild mit einem Radweg direkt nach Waldshut, es sollten noch 17km sein. Ich war misstrauisch, denn ich war bei dieser Tour schon einige Male angegangen, aber ich hatte auch keine Lust auf der B500 weiterzufahren. Also bog ich ab.
Es war eine ca 3m breite betonierte Straße, niemand unterwegs, schön schattig und immer bergab. Mehrmals sah ich ein Schild mit Aufschrift "Schwarzwaldtalstrasse". Ich konnte es nicht glauben, aber der Radweg führte über 15km nur bergab und fast direkt bis Waldshut. Absolut genial und mein persönliches Highlight der Fahrt. So kam ich diesmal gar nicht so müde in Waldshut an.
Die Suche nach einem Hotel erwies sich als schwierig, weil es nur 2 davon in der Innenstadt gibt, eins der mittleren Kategorie, welche leider ausgebucht war und ein ganz einfaches, welches noch ein Zimmer für mich hatte. Immerhin mit Bad, es gab dort auch Etagenklos. Nachdem ich das Zimmer klargemacht hatte, bin ich noch in die Stadt, was essen, ein Holzfäller - Steak und 4 Cola - Weizen. Danach hatte ich die nötige Bettschwere um trotz 30 Grad zu schlafen. Die Nacht war trotzdem kurz, denn es war sehr laut ums Hotel und wegen der Hitze mussten die Fenster aufbleiben.
Doch gegen 10 Uhr kam die Hitze. Die Temperaturen stiegen über die 30 Grad und ich wurde immer langsamer. Um 11 Uhr beschloss ich Rast zu machen und die Mittagshitze auszusitzen. Ich fand ein Gartenlokal in Stollhofen bei Rheinmünster. Ich bestellte 2 Cola Weizen und ein Schinken-Käse-Baguette und sah auf mein GPS. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich laut GPS schon 105 km zurück gelegt. Wenn ich aber auf der Tourbeschreibung nachrechnete, dann waren es knapp 90km. Und bis Breisach waren es laut Google noch 100km! Da kamen mir erste Zweifel, ob ich es wirklich soweit schaffen würde. So beschloss ich schon um 12 Uhr weiter zu fahren.
Aber mittlerweile hatte es über 36 Grad und es war mörderisch in der Sonne. Ich kam aber wider Erwarten ganz gut voran Richtung Kehl. Ich hatte in der Gaststätte zwar gut getrunken, aber meine Trinkflasche nicht aufgefüllt, dies stellte sich jetzt als Fehler heraus. Die Strecke führte schön am Rhein entlang, aber Tankstellen Fehlanzeige. Die nächsten 40 Kilometer nur heißer Asphalt ohne Schatten. Ich schlug mich zwar zwischendurch mal unter die Bäume, aber ich trocknete immer mehr aus. Schließlich schaffte ich es bis nach Kehl und stürmte die nächste Tanke. 3 Flaschen Active O2 und eine Tüte Cola Kracher waren meine Beute. Damit zog ich mich auf eine schattige Parkbank zurück. Leider war es mittlerweile schon 15 Uhr und Breisach noch immer über 60 Kilometer entfernt.
Langsam dämmerte es mir, dass ich es wohl heute nicht schaffen werde. Aber vielleicht mein alternatives Ziel Lahr im Schwarzwald. Aber mein Flüssigkeitsbedarf war immer noch im Minus und ich kam immer schlechter voran. Immer häufiger musste ich Pausen einlegen und trinken. Und gleichzeitig wurde ich immer langsamer. Und nach jeder Pause hatte ich auf dem Rad mit Adduktorenkrämpfen zu tun. Es dauerte immer einige Minuten bis sie nachliesen, aber sie wurden immer schlimmer. Es war eine Qual. Irgendwann tauchte ein Schild auf: Lahr 20 Kilometer. Das gab neue Motivation. Mittlerweile war es 17 Uhr und immer noch gefühlte 40 Grad. Irgendwie erreichte ich das Industriegebiet von Lahr. Dort stellte ich mich in den Schatten einer Halle und war mir nicht sicher, ob ich es nochmal aufs Rad schaffe. Aber es half alles nichts. Ich brauchte ein Hotel. Also wieder aufs Rad und bergauf in die Innenstadt. Gottseidank fand ich auch gleich ein schönes Hotel und ein Zimmer. Nachdem ich meine Sachen gewaschen hatte, mich selbst geduscht und ein Weizen vernichtet hatte, lag ich um 19 Uhr im Bett und schlief wie ein Toter bis 21 Uhr. Ich schaffte es, mich aufzuraffen und in ein Restaurant zu gehen. Dort gab es ein Schnitzel und 3 Cola - Weizen. Dann ging es mir besser. Zurück im Hotel mußte ich das erste Mal seit 5 Uhr morgens pinkeln, obwohl ich an diesem Tag insgesamt über 7 Liter getrunken hatte!
Kartenmaterial ist besorgt, der Rucksack auch. Die Kamera und Handy sind wasserdicht. Nur ich bin noch etwas zu schwer. Ich darf mit Rucksack nicht mehr als 115kg auf die Waage bringen.
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