In der Memminger Hütte gibt es Lager mit Matratzen. Es liegen jeweils 3 Leute auf 2 Matrazen, es ist also relativ eng. Man hat seinen Hüttenschlafsack und seine Ohrstöpsel ;-) trotzdem ist die Nacht kurz, auch weil schon wieder um 6 Uhr Frühstück ist. Von der Hütte aus geht es einen hochalpinen Weg durch Schneefelder hinauf zur Seescharte. Auf dieser Seite liegen die Berge noch im Schatten, es ist also relativ kühl. Der Weg ist sehr steil und teilweise wegen der Geröllfelder und dem Schnee schwer zu gehen, vor allem, wenn einem der Rucksack am Rücken hängt. Ich bin begeistert, wie gut sich meine Tochter anstellt, sie hat einen sicheren Tritt und rutscht nicht aus. Wir sehen sogar eine Herde Steinböcke auf der anderen Seite des Hochtals. Nach 1:30 Stunden haben wir die Seescharte erreicht und man steigt durch eine Felsspalte auf die andere Seite…in die Sonne! Es ist unglaublich: Ein sonnendurchflutetes Tal liegt vor uns und es ist warm. Jetzt geht es auf felsigem Untergrund hinunter. Es ist weiterhin schwer zu gehen, denn der Weg geht in Serpentinen sehr steil talwärts. So steil, dass meine Zehen ständig vorne im Schuh anstoßen…erst nach weiteren 2 Stunden wird es flacher und die Füße können sich erholen. Da wir aber immer noch über der Baumgrenze sind, knallt die Sonne jetzt ganz schön. Wir machen an einem Bach Rast, an der oberen Lochalm. Wir laufen jetzt ins Zammer Loch. Nach weiteren 1,5 Stunden erreichen wir (jetzt im Wald) die untere Lochalm, die bewirtschaftet ist. Dort gibt es eine zünftige Brotzeit. Gestärkt geht es mit den Rucksäcken weiter Richtung Zams. Und jetzt wird es auch immer schwerer. Es wird wärmer, der Weg nimmt kein Ende und es folgt Kurve um Kurve. Bald schon sieht man den Ort Zams, aber von sehr weit oben, es müssen noch über 600 Höhemeter in Serpentinen abgestiegen werden, ehe wir unser Tagesziel, unseren Gasthof erreichen. Am Ende haben wir fast 19km mit unseren Rucksäcken zurückgelegt.